ABOUT



Steht man in einem Ein-Euro-Shop wird man von einem schieren Überangebot in den Regalen erschlagen, ohne zu wissen auf welches Produkt man vertrauen kann. Mitarbeiter, die einen durch das Sortiment führen, gibt es selten. Gewisse Parallelen lassen sich auf die lokale Kunstwelt ziehen, in der viele neue Positionen versuchen Fuß fassen. Wie sollen sich diese aufstrebende Künstler*innen angesichts der Marktrealität positionieren?

Unser 1-Euro-Shop thematisiert genau diese Frage.

Der 1-Euro-Shop steht sinngemäß für den Höhepunkt unserer kapitalistisch geprägten Gesellschaft. In einer Welt, in der die Arbeit von Künstler*innen automatisch als Produkt betrachtet wird, das am Kunstmarkt gemessen werden soll, stellen sich grundlegende Fragen: Wie bestimmen wir den Wert von Kunst? Und welche Standards liegen dieser Bewertung zugrunde?

Die Ausstellung ist sowohl eine künstlerische Interpretation dieses Phänomens als auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Mechanismen der Marktlogik. In einer Landschaft, in der häufig die notwendigen Vermittler fehlen, um junge Künstler*innen und ihr Publikum zusammenzubringen, wird die Bedeutung der Eigeninitiative umso deutlicher: Künstler*innen müssen selbst Wege finden, ihre Arbeit sichtbar zu machen und ihre Positionen zu stärken. Dieses Projekt hinterfragt die Strukturen, deren Teil die Teilnehmer*innen selbst sind, und beleuchtet die Widersprüche und Herausforderungen des Kunstmarktes.

Die erste Edition dieser wandernden Ausstellung findet im Künstlerhaus statt und vereint eine breite Palette künstlerischer Ausdrucksformen, die die Studierenden und Absolvent*innen der AdBK München repräsentieren. Jede Position beleuchtet eine Facette kreativen Schaffens und reflektiert die Vielfalt der Medien.

Künstler*innen sind Botschafter für Lebenswelten, die für Menschen in festen Alltagsstrukturen oft unzugänglich sind, da ihre Zeit anders verteilt ist. Durch die Werke der Künstler*innen erhalten diese Menschen Einblicke in Lebensbereiche, die sie sonst kaum erleben würden.

Kunst besitzt einen immateriellen Wert, der weit über den monetären Preis hinausgeht. Normen und Messkriterien regieren einen Markt, in dem sich die Kunst gleichermaßen bewegt.


Magdalena Shterianova



TEAM
Magdalena Shterianova
Roman Toulany
Yaser Bashir


© 1ES
Gruppenausstellung Münchner KunststudentInnen und AbsolventInnen